Göttingen
aus Rillen und Naepfchen, der freien Wissensdatenbank
Version vom 13:37, 31. Dez 2006 PSchels (Diskussion | Beiträge) ← Previous diff |
Aktuelle Version DeBelemniet (Diskussion | Beiträge) Neuer Fund |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
- | 37073 Göttingen (Ns). „Am Westportal links der Sankt-Jakobi-Kirche in Göttingen, erbaut in der Zeit von 1361-1402, befinden sich am Torbogen in 90cm Höhe 22 Rillen bis zu 26cm lang und bis zu 1,5cm tief ausgeschürft. Dazwischen sind 27 Näpfchen von 1,5-2 cm Durchmesser. Auch am Nordportal derselben Kirche befinden sich 33 Rillen und drei Näpfchen ...“ <br> | + | '''37073 Göttingen''' (Ns). „Am Westportal links der Sankt-Jakobi-Kirche in Göttingen, erbaut in der Zeit von 1361-1402, befinden sich am Torbogen in 90cm Höhe 22 Rillen bis zu 26cm lang und bis zu 1,5cm tief ausgeschürft. Dazwischen sind 27 Näpfchen von 1,5-2 cm Durchmesser. Auch am Nordportal derselben Kirche befinden sich 33 Rillen und drei Näpfchen ...“ <br> |
An gleicher Stelle erwähnt J. Jünemann an der vom Deutschen Ritterorden erbauten St.-Marien-Kirche (erb. 1290) „im Westportal wenigstens 5 Rillen und 3 Näpfchen, im Nordportal 10 Wetzrillen.“<br> | An gleicher Stelle erwähnt J. Jünemann an der vom Deutschen Ritterorden erbauten St.-Marien-Kirche (erb. 1290) „im Westportal wenigstens 5 Rillen und 3 Näpfchen, im Nordportal 10 Wetzrillen.“<br> | ||
„Die um 1300 entstandene St.-Johannis-Kirche zeigt im Nordportal 25 Rillen ...“<br> | „Die um 1300 entstandene St.-Johannis-Kirche zeigt im Nordportal 25 Rillen ...“<br> | ||
„Die St.-Albani-Kirche aus dem Jahre 1447 weist an einem der östlichen Pfeiler abgewetzte Kanten und 9 Wetzrillen auf.“ <br> | „Die St.-Albani-Kirche aus dem Jahre 1447 weist an einem der östlichen Pfeiler abgewetzte Kanten und 9 Wetzrillen auf.“ <br> | ||
„Auch das Grabmal des Professors Dr. Christian Gottlob Heyne auf dem St.-Bartholomäus-Friedhof beim Weendertor in Göttingen zeigt auf der 1812 eingemeißelten Inschrift 13 Wetzrillen und ein Näpfchen auf dem Sockel. Auf der Rückseite sind 10 kräftige Wetzrillen zu sehen.“ Aufgrund ausgewiesener Lichtbilder des Grabmals können diese Rillen erst zwischen 1940 und 1955 entstanden sein. (!) J. deutet dies als Relikt des inzwischen in Vergessenheit geratenen Brauchs des Steinstaub-Medizin-Schabens. (Q für alle genannten Funde: J. Jünemann)<br> | „Auch das Grabmal des Professors Dr. Christian Gottlob Heyne auf dem St.-Bartholomäus-Friedhof beim Weendertor in Göttingen zeigt auf der 1812 eingemeißelten Inschrift 13 Wetzrillen und ein Näpfchen auf dem Sockel. Auf der Rückseite sind 10 kräftige Wetzrillen zu sehen.“ Aufgrund ausgewiesener Lichtbilder des Grabmals können diese Rillen erst zwischen 1940 und 1955 entstanden sein. (!) J. deutet dies als Relikt des inzwischen in Vergessenheit geratenen Brauchs des Steinstaub-Medizin-Schabens. (Q für alle genannten Funde: J. Jünemann)<br> | ||
- | W. Eitelmann zu Göttingen, St. Jakobi, St. Marien, St. Albani: S. 267, Abb. 911-921. | + | W. Eitelmann zu Göttingen, St. Jakobi, St. Marien, St. Albani: S. 267, Abb. 911-921.<br> |
Eigene Funde und Fotos v. 26./27.12.2006): | Eigene Funde und Fotos v. 26./27.12.2006): | ||
- | Zum Heyne-Grab Fotos GöttingenFriedhof1 und GöttingenFriedhof2.<br> | + | Zum Heyne-Grab Fotos Göttingen Grab 1 und Göttingen Grab 2.<br> |
St. Jacobi (erb. 1361-1400 über Vorgängerbau aus dem 12. Jh.; dreischiffige Halle mit | St. Jacobi (erb. 1361-1400 über Vorgängerbau aus dem 12. Jh.; dreischiffige Halle mit | ||
westl. Einturmfassade): S und N links an der Basis des Westtorgewändes (Foto | westl. Einturmfassade): S und N links an der Basis des Westtorgewändes (Foto | ||
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
a.G. (Fotos GöttingenSt.Jakob3a, GöttingenSt.Jakob3b).<br> | a.G. (Fotos GöttingenSt.Jakob3a, GöttingenSt.Jakob3b).<br> | ||
St. Marien (dreischiffige Halle, in der Basis des Glockenturms befindet sich das alte Tor | St. Marien (dreischiffige Halle, in der Basis des Glockenturms befindet sich das alte Tor | ||
- | zur Neustadt; Ende 13.Jh.) Zum Westportal Foto GöttingenSt.Marien1.<br> | + | zur Neustadt; Ende 13.Jh.; ehem. Deutschritterordenskirche) Zum Westportal Foto GöttingenSt.Marien1.<br> |
St. Albani (got. Halle aus dem 15. Jh. , Westtürme über roman. Vorgängerbau). R am | St. Albani (got. Halle aus dem 15. Jh. , Westtürme über roman. Vorgängerbau). R am | ||
südöstl. Strbpf. des Chors (Foto Göttingen St.Albani1); 2 S rechts und links i.G. des | südöstl. Strbpf. des Chors (Foto Göttingen St.Albani1); 2 S rechts und links i.G. des | ||
Zeile 23: | Zeile 23: | ||
von Buden des Weihnachtsmarktes eng umstellt, die Wände und kaum einzusehen. | von Buden des Weihnachtsmarktes eng umstellt, die Wände und kaum einzusehen. | ||
Keine Funde.<br> | Keine Funde.<br> | ||
+ | St. Nikolai: R rechts am Nordportal (Foto GöttingenSt.Nikolai) und am südöstl. Strbpf. | ||
+ | des Chors. Außenbau stark ausgebessert.<br> | ||
Rathaus (1369 – 1443, Kernbau um 1270; reizvolle Laube vor dem Ratssaal); einige R | Rathaus (1369 – 1443, Kernbau um 1270; reizvolle Laube vor dem Ratssaal); einige R | ||
- | am Gewände des Portals in der Laube (Foto Göttingen Rathaus) und an der Umrahmung der Nische rechts daneben; R auch an den Arkadenpfeilern. | + | am Gewände des Portals in der Laube (Foto GöttingenRathaus) und an der Umrahmung der Nische rechts daneben; R auch an den Arkadenpfeilern.<br> |
+ | Außer den o.g. Funden finden sich bei K.-F. Haas (zit. nach mehrern Autoren): | ||
+ | „Wetzrillen am Rathaus, an der Nikolaikirche (später Universitätskirche), am Grabmal | ||
+ | „Der große Christoffel“ auf dem St. Andreas Friedhof.“<br> | ||
+ | |||
+ | |||
+ | <gallery> | ||
+ | Bild:GöttingenGrabst1.jpg|Göttingen Grabstein 1 | ||
+ | Bild:GöttingenGrabst2.jpg|Göttingen Grabstein 2 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Jakob1.jpg|Göttingen St. Jakob 1 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Jakob2a.jpg|Göttingen St. Jakob 2a | ||
+ | Bild:GottingenSt.Jakob2b.jpg|Göttingen St. Jakob 2b | ||
+ | Bild:GottingenSt.Jakob3a.jpg|Göttingen St. Jakob 3a | ||
+ | Bild:GottingenSt.Jakob3b.jpg|Göttingen St. Jakob 3b | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Marien1.jpg|Göttingen St. Marien 1 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Albani1.jpg|Göttingen St. Albani 1 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Albani5.jpg|Göttingen St. Albani 5 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Albani2.jpg|Göttingen St. Albani 2 | ||
+ | Bild:GöttingenSt.Nikolai.jpg|Göttingen St. Nikolai | ||
+ | Bild:GöttingenRathaus.jpg|Göttingen Rathaus | ||
+ | Bild:GöttingenGrabst1.jpg|Göttingen Grab Heyne Front | ||
+ | Bild:GöttingenGrabst2.jpg|Göttingen Grab Heyne Rückseite | ||
+ | </gallery> | ||
+ | --------------------- | ||
+ | Ergänzung mit Fotos am 21. Juli 2017 von Jan und Els Weertz:<br> | ||
+ | '''Ev.-luth. Markt- und Ratskirche St. Johannis''' - Senkrechte, waagerechte und schräge Rillen an mehreren Stellen an den Außenmauern der Kirche<br> | ||
+ | <gallery> | ||
+ | bild:GoettingenStJohannisJuEW1.jpg|Göttingen Markt- und Ratskirche St. Johannis JuEW1 | ||
+ | bild:GoettingenStJohannisJuEW2.jpg|Göttingen Markt- und Ratskirche St. Johannis JuEW2 | ||
+ | bild:GoettingenStJohannisJuEW3.jpg|Göttingen Markt- und Ratskirche St. Johannis JuEW3 | ||
+ | </gallery> |
Aktuelle Version
37073 Göttingen (Ns). „Am Westportal links der Sankt-Jakobi-Kirche in Göttingen, erbaut in der Zeit von 1361-1402, befinden sich am Torbogen in 90cm Höhe 22 Rillen bis zu 26cm lang und bis zu 1,5cm tief ausgeschürft. Dazwischen sind 27 Näpfchen von 1,5-2 cm Durchmesser. Auch am Nordportal derselben Kirche befinden sich 33 Rillen und drei Näpfchen ...“
An gleicher Stelle erwähnt J. Jünemann an der vom Deutschen Ritterorden erbauten St.-Marien-Kirche (erb. 1290) „im Westportal wenigstens 5 Rillen und 3 Näpfchen, im Nordportal 10 Wetzrillen.“
„Die um 1300 entstandene St.-Johannis-Kirche zeigt im Nordportal 25 Rillen ...“
„Die St.-Albani-Kirche aus dem Jahre 1447 weist an einem der östlichen Pfeiler abgewetzte Kanten und 9 Wetzrillen auf.“
„Auch das Grabmal des Professors Dr. Christian Gottlob Heyne auf dem St.-Bartholomäus-Friedhof beim Weendertor in Göttingen zeigt auf der 1812 eingemeißelten Inschrift 13 Wetzrillen und ein Näpfchen auf dem Sockel. Auf der Rückseite sind 10 kräftige Wetzrillen zu sehen.“ Aufgrund ausgewiesener Lichtbilder des Grabmals können diese Rillen erst zwischen 1940 und 1955 entstanden sein. (!) J. deutet dies als Relikt des inzwischen in Vergessenheit geratenen Brauchs des Steinstaub-Medizin-Schabens. (Q für alle genannten Funde: J. Jünemann)
W. Eitelmann zu Göttingen, St. Jakobi, St. Marien, St. Albani: S. 267, Abb. 911-921.
Eigene Funde und Fotos v. 26./27.12.2006):
Zum Heyne-Grab Fotos Göttingen Grab 1 und Göttingen Grab 2.
St. Jacobi (erb. 1361-1400 über Vorgängerbau aus dem 12. Jh.; dreischiffige Halle mit
westl. Einturmfassade): S und N links an der Basis des Westtorgewändes (Foto
GöttingenSt.Jakob1). Nordportal: R links i.G, R rechts a.G. (Fotos
GöttingenSt.Jakob2a, GöttingenSt.Jakob2b). Südportal: R rechts a.G., R und N links
a.G. (Fotos GöttingenSt.Jakob3a, GöttingenSt.Jakob3b).
St. Marien (dreischiffige Halle, in der Basis des Glockenturms befindet sich das alte Tor
zur Neustadt; Ende 13.Jh.; ehem. Deutschritterordenskirche) Zum Westportal Foto GöttingenSt.Marien1.
St. Albani (got. Halle aus dem 15. Jh. , Westtürme über roman. Vorgängerbau). R am
südöstl. Strbpf. des Chors (Foto Göttingen St.Albani1); 2 S rechts und links i.G. des
Portals eines südlichen Anbaus am Chor (Foto GöttingenSt.Albani5); R und zugeschm.
S am Strbpf. rechts des Südportals Foto GöttingenSt.Albani2).
St.Johannis (Rats- und Stadtkirche, dreischiffige Halle, ungleiches westl.
Doppelturmpaar, roman. Nordportal; erbaut 1300 – 1344). Die gesamte Kirche außer
dem Chor eingerüstet und mit Bretterwänden umgeben, somit nicht einsehbar. Der Chor
von Buden des Weihnachtsmarktes eng umstellt, die Wände und kaum einzusehen.
Keine Funde.
St. Nikolai: R rechts am Nordportal (Foto GöttingenSt.Nikolai) und am südöstl. Strbpf.
des Chors. Außenbau stark ausgebessert.
Rathaus (1369 – 1443, Kernbau um 1270; reizvolle Laube vor dem Ratssaal); einige R
am Gewände des Portals in der Laube (Foto GöttingenRathaus) und an der Umrahmung der Nische rechts daneben; R auch an den Arkadenpfeilern.
Außer den o.g. Funden finden sich bei K.-F. Haas (zit. nach mehrern Autoren):
„Wetzrillen am Rathaus, an der Nikolaikirche (später Universitätskirche), am Grabmal
„Der große Christoffel“ auf dem St. Andreas Friedhof.“
Ergänzung mit Fotos am 21. Juli 2017 von Jan und Els Weertz:
Ev.-luth. Markt- und Ratskirche St. Johannis - Senkrechte, waagerechte und schräge Rillen an mehreren Stellen an den Außenmauern der Kirche